Löwenzahn, gesundes Heilkraut
Der Löwenzahn, der vielen auch als Butterblume oder Kuhblume ein Begriff ist, zählt wohl mit zu den häufigsten Wildkräutern.
Die erste Bekanntschaft mit Kräutern und Blumen haben wir sicher alle mit dem Löwenzahn gemacht. Die hübschen gelben Blumen verlocken immer wieder einen üppigen Blumenstrauß zu pflücken, auch wenn die Milch des Löwenzahns ihre Spuren an den Händen hinterlässt. Später, wenn die Blumen verblühen, macht es Spaß, die filigranen Schirmchen in die Luft zu pusten.
Neben Wildkräutern wie Gänseblümchen und Brennnesseln ist der Löwenzahn ein sehr wichtiges Heilkraut. Mit der gelben Blüte, der Pusteblume und den gezackten Blättern finden wir ihn auf nahezu allen Wiesen und Grünflächen. Schon kurz nach Frühlingsanfang gehört er zu den ersten Pflanzen im Jahr.
Unkraut und Heilpflanze
Für viele ist der Löwenzahn ein störendes Unkraut, dennoch ist er eine vielseitig einsetzbare Heilpflanze. In verschiedenen Studien wurde nachgewiesen, dass der Löwenzahn äußerst gesund ist. Er wirkt harntreibend, fördert die Verdauung und regt den Appetit an. Die Bitterstoffe in der Pflanze bewirken, dass unser Körper mehr Speichel und Magensäure produziert. Gleichzeitig werden Verdauungshormone und Verdauungsenzyme freigesetzt und die Gallentätigkeit angekurbelt.
Er vertreibt Kopfschmerzen und die Frühjahrsmüdigkeit und gilt generell als Muntermacher.
Der Löwenzahn in der Küche
Alle Teile des Löwenzahns, von der Wurzeln bis zur Blüte, können gegessen werden. Die Pflanze ist sehr gesund und enthält neben Mineralstoffen wie Calcium, Magnesium und Eisen mehr Vitamine A, C und E wie beispielsweise Kopfsalat.
Die aromatischen zarten Löwenzahnblätter können frisch zu Salat oder in Smoothies verarbeitet werden. Gekocht kann man ihn in Kräutersoßen oder Suppen verwenden. Löwenzahnblätter können auch gedünstet ähnlich wie Spinat verarbeitet werden. In der italienischen Küche ist Löwenzahn als Zutat für Risotto oder Pasta sehr verbreitet. Eine Quiche mit Wildkräutern ist etwas Besonderes und sehr schmackhaft.
Löwenzahn kann man ebenfalls in Pesto verarbeiten oder die Knospen zur Herstellung von Löwenzahnkapern verwenden. Aus den Blüten kann man Sirup oder süßherben Löwenzahnhonig herstellen.
Ihr werdet es nicht glauben, aber aus den Löwenzahnwurzeln kann man sogar Kaffee-Ersatz herstellen.
Getränke mit Löwenzahn
Eine Tasse Löwenzahntee am Morgen ist eine gesunde Alternative zu Kaffee. Er regt den Stoffwechsel an und ist deshalb ein optimaler Begleiter für die Fastenkur und hilft so beim Abnehmen.
Vom warmen Tee könnt ihr dreimal täglich eine Tasse genießen. Wenn der Appetit angeregt werden soll, empfiehlt sich den Tee ca. 30 Minuten vor der Mahlzeit zu trinken.
Sogar Wein und Likör kann man aus Löwenzahn machen.
Löwenzahn in der Kosmetik
Auf Grund der Wirkstoffe im Löwenzahn kann man ihn gut in der Kosmetik verwenden. Aus Löwenzahn kann man Cremes, Salben und ein wervolles Öle herstellen.
Ein Massageöl aus Löwenzahn lindert Gelenkschmerzen und Muskelkater. Der Löwenzahn wirkt positiv bei trockener und rissiger Haut und verbessert die Elastizität und gibt der Haut Feuchtigkeit.
Noch mehr Infos und Rezepte zu Kräutern und Gewürzen findet ihr hier im Blog.
Löwenzahn-Tee
Für die Herstellung von Tee eignen sich am besten die Blätter vor der Blüte. Daher ist die optimale Erntezeit von März bis April.
Löwenzahntee kann als Aufguss oder als Sud verwendet werden. Wenn wenig Zeit ist, kann man einen schnellen Tee-Aufguss trinken.
Beim Aufguss werden frische oder getrocknete Pflanzenteile mit kochendem Wasser übergossen. Nachdem der Tee zugedeckt 10 Minuten gezogen ist, können die Pflanzenteile abgeseiht und der Tee getrunken werden. Für eine Tasse braucht ihr ein frisches Löwenzahnblatt oder ein bis zwei Teelöffel getrockneter Blätter.
Der Sud hat einen intensiveren Geschmack. Dafür verwendet man ebenfalls frische oder getrocknete Blätter und Wurzeln und weicht diese am besten über Nacht in kaltem Wasser ein. Anschließend wird alles zusammen kurz aufgekocht. Danach ebenfalls 10 Minuten abgedeckt ziehen lassen. Nun ist der Sud fertig zum Trinken. Für den Ansatz von ca. 1 Liter Sud braucht ihr einige frische Löwenzahnblätter und zwei oder drei Löwenzahnwurzeln oder alternativ zwei Teelöffel der getrockneten Wurzeln.
Löwenzahn-Honig
Zutaten:
200 g Löwenzahnblüten
1 Liter Wasser
1 Kg Zucker
1 Bio-Zitrone
Zubereitung:
Die Blüten mit dem Wasser übergießen und die Zitrone in dünne Scheiben schneiden und zugeben.
Zusammen 15 Minuten kochen lassen und anschließend 24 Stunden ruhen lassen. Nun die Blüten durch ein Passiertuch abseihen.
Jetzt den Zucker zugeben und einkochen lassen, solange bis die Konsistenz richtig ist. In der Zeit darf das Gemisch nur simmern und keineswegs kochen.
Den Honig noch heiß in die Gläser füllen.
Verwendet sterilisierte Gläser und achtet darauf keine nassen oder kühlen Gläser zu verwenden.
Löwenzahn Likör
Zutaten:
100 g Löwenzahnblüten (nur die gelben Blütenblätter)
700 ml Korn
1 Bio-Zitrone
150 g Kandiszucker
125 ml Wasser
Zubereitung:
Die Löwenzahnblütenblätter mit dem Kandis im Wasser vermengen und über Nacht stehen lassen.
Anschließend die Zitrone heiß abwaschen und die Schale abschälen und den Saft auspressen. Saft und Schale zum Löwenzahn geben und mit dem Korn übergießen.
Den Behälter gut verschließen und 4-6 Wochen an einem hellen Ort ruhen lassen.
Anschließend durch ein Passiertuch filtern und weitere 2 Wochen ruhen lassen.
Löwenzahn Massageöl
Zur Herstellung von Massageöl benötigt man eine große Menge an Blüten. Diese sammelt man am besten an einem sonnigen Vormittag, nachdem der Tau abgetrocknet ist. Anschließend müssen die Blüten gut getrocknet werden. Dazu kann man sie einfach auf einem Tuch in der Sonne ausbreiten oder auf Küchenkrepp an einem warmen Ort trocknen lassen.
Jetzt kommen die getrockneten Blüten in ein verschließbares Schraubglas und werden mit Pflanzenöl übergossen. Dazu könnt ihr Sonnenblumenöl oder auch ein anderes hochwertiges Öl, wie Oliven-, Sesam- oder Mandelöl verwenden.
Die Blüten müssen vollständig mit dem Öl bedeckt sein. Mit einem Holzstäbchen umrühren bis alle Luftbläschen verschwinden.
Nun muss der Auszug vier bis sechs Wochen an einem warmen Ort stehen.
Sollte sich Kondenswasser bilden, kann man das mit einem Tuch vorsichtig abwischen.
Nachdem der Auszug fertig ist, kann er durch ein Passiertuch gegossen werden. Am Ende müssen noch die Blüten ausgedrückt werden, damit alles Öl aufgefangen werden kann.
Das so gewonnene Löwenzahnöl kann nun weiterverarbeitet werden oder direkt als Massageöl verwendet werden. Es eignet sich als Grundlage für Löwenzahncreme oder -salbe.
Löwenzahn-Öl muss kühl und dunkel gelagert werden und sollte am besten in eine dunkle Flasche gefüllt werden.
Die Haltbarkeit des Löwenzahnöls entspricht dem Mindesthaltbarkeitsdatum des verwendeten Öls.
Übrigens kann man Löwenzahnöl auch bei Mückenstichen verwenden!
Unser Buchtipp
Löwenzahn und Löwenkraft: Das Porträt einer starken Heilpflanze. Mit vielen Anwendungen und Rezepturen. Der Löwenzahn ist ein wahres Kraftpaket und ein Alleskönner unter den Pflanzen. Als grosser Heiler kommt er in der alten Volksmedizin unter anderem für Zähne, Augen, Gehirn, Leber, Verdauung und Haut zum Einsatz. Seine Heilkraft ist viel mächtiger und umfassender als heutzutage bekannt. Sie reicht bis tief in unbewusste Bereiche, vermag Blockaden zu lösen und sowohl Körper wie Seele mit ihrer Sonnenkraft zu durchstrahlen. Der Löwenzahn scheint sich überall dort zu verbreiten, wo er für Tier und Mensch, Leib und Seele, Boden und Umwelt besonders gefordert und segensreich ist:
Er hilft bei Infektionskrankheiten, den Folgen von Stress und Umweltgiften und ist damit eine besonders gefragte Pflanze für unsere Zeit.
50 Heil-, Schönheits- und Genussrezepte und viele Anwendungen zeigen, wie unglaublich vielseitig diese Heil-, Nahrungs- und Überlebenspflanze ist.
Nächsten Frühling werde ich mich dann auch an einem Löwenzahnlikör versuchen 😀 Schaut ja sehr lecker aus 😀
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