Hagebuttenlikör fruchtig-lecker
Hagebutten werden auch Hambutten, Hahnebutte oder Apfelrose genannt. Das sind die essbaren Früchte verschiedener Rosengewächse. Dazu gehören vor allem die Hunds-Rose, sowie zahlreiche Hecken– oder Wildrosen. Die Büsche wachsen häufig am Wegesrand und bringen eine Menge an charakteristischen roten Beeren hervor. Alle Sorten sind essbar, dabei sind manche besonders schmackhaft, wie die Beeren der Apfel- oder Kartoffelrosen.
Sammler und Jäger
Früher war es völlig normal, dass man im Herbst die leuchtend roten Früchte gesammelt hat. Das war besonders praktisch, denn Hagebutten reifen passenderweise genau zu der Jahreszeit, in der Menschen gute Abwehrkräfte gebrauchen können.
Heute werden die kleinen Beeren kaum noch gepflückt, denn man nimmt sich für solche Dinge keine Zeit. So bleiben die roten Vitaminbomben einfach an den Büschen hängen und vertrocknen.
Wenn ihr jedoch die alte Tradition wiederbeleben möchtet, braucht ihr euch nur an sonnigen Standorten umsehen. Hagebutten wachsen überall und fast immer reichlich.
Vitaminbombe Hagebutte
In Hagebutten stecken viele gesunde Inhaltsstoffe, die sich in der Naturmedizin bewährt haben.
Der Gehalt an Vitamin C ist besonders hoch und übertrifft sogar den Gehalt bei Zitrusfrüchten. Das Vitamin C ist besonders wichtig für den Aufbau der Knochensubstanz rund reguliert den körpereigenen Kalzium- und Phosphorhaushalt.
Die Hagebutte als Heilpflanze stärkt in den kalten Wintermonaten das Immunsystem und hilft so Erkältungen zu vermeiden oder zumindest die Symptome zu lindern.
Das enthaltene Vitamin A sorgt für gesunde Haut, ein gestärktes Sehvermögen und das Wachstum der Körperzellen wird gefördert.
Hagebutten enthalten zudem verschiedene Mineralstoffe, wie Zink, Magnesium, Eisen und Kalzium. Außerdem steckt in den roten Beeren Pektin, ein löslicher Ballaststoff, der bei Verdauungsproblemen hilft.
Erntezeit der Hagebutten
Je nach Rosensorte können Hagebutten von Ende August bis weit in den November gepflückt werden. Sobald die Früchte den perfekten Reifezustand erreicht haben, können sie ganz leicht abgezupft werden. Wenn die Schale auf leichten Druck nachgibt, sind die Hagebutten genau richtig, um sie zu ernten.
Hagebutten können auch nach dem ersten Frost geerntet werden. Obwohl die Beeren dann schon etwas verschrumpelt aussehen, sind sie genau richtig, um sie zu Tee oder Mus zu verarbeiten. Je später die Früchte geerntet werden, umso süßer schmecken sie.
Selbstgemachte Liköre
Hagebutten lassen sich zu köstlicher Marmelade, Saft oder Mus sowie Tee verarbeiten. Doch besonders lecker schmecken die Beeren zu Hagebuttenlikör verarbeitet.
Bereits im Mittelalter nutzten Pharmazeuten Alkohol, um verschiedene Heilkräuter haltbar zu machen. Später wurden auch Obst und Früchte mit Alkohol konserviert. Bis vor wenigen Jahren galt die Herstellung von Alkohol als verstaubt und hatte einen antiquierten Touch, doch in letzter Zeit wird die Herstellung von leckeren Likören immer beliebter.
Die Haltbarkeit der hausgemachten Beerenliköre ist in erster Linie abhängig vom Alkoholgehalt. Liköre mit einem Alkoholgehalt von über 30 % sind in der Regel bis zu 12 Monate haltbar. Liköre mit wenig Alkoholgehalt sind auch weniger lange haltbar. Daher ist es am besten, hochprozentigen Spirituosen wie Korn, Rum, Wodka oder Weinbrand für das Ansetzen zu wählen, also Schnäpse mit mehr als 40 % Alkoholgehalt. Durch die konservierende Wirkung des Alkohols können sich Bakterien und Keime nicht so leicht vermehren.
Selbstgemachte Liköre sollten an einem kühlen Ort, vorzugsweise im Keller gelagert werden. Bei Likören mit einem hohen Zuckergehalt, Sahne, Milch oder Eiern ist immer Vorsicht geboten. Wenn sie erst mal geöffnet sind, ist die Haltbarkeit begrenzt.
Passende Schnäpse
Es macht viel Spaß süße Schnäpse und Liköre in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen herzustellen. Als Geschenk sind selbstgemachte Tropfen sehr willkommen, denn jeder freut sich, wenn er mit einer Flasche edlem Hochprozentigem beschenkt wird.
Aus fast allen Früchten kann man leckere Liköre herstellen, doch besonders Beeren- und auch Hagebuttenlikör stehen hoch im Kurs.
Verwendet werden können Brombeeren, Heidelbeeren, Himbeeren und Erdbeeren, Zitrusfrüchte, Äpfel und Birnen, Hagebutten, Pfirsiche und Aprikosen und viele andere. Die Früchte werden mit Zucker und Alkohol angesetzt und daher auch Angesetzte oder Aufgesetzte genannt.
Es werden unterschiedliche Schnaps-Sorten verwendet. Es eignen sich besonders klare Branntweine wie Wodka, Korn, Rum, Weinbrand und Whiskey, bei denen der Alkoholgehalt zwischen 15 und 40 % liegt.
Für den Hagebuttenlikör empfehlen wir Cognac.
Aber Experimentieren ist erlaubt.
Für Beeren könnte ihr auch Korn verwenden und für Zwetschgen und Pflaumen Rum. Whiskey harmoniert besonders mit Zitrusfrüchten, Äpfel und Birnen.
Die besondere Note
Eine besondere Note für euren selbstgemachten Likör erreicht ihr durch die Zugabe von unterschiedliche Aromen. Dafür kann man verschiedene Kräuter, Kaffeebohnen, Pistazien, Nüsse, Kokos oder auch Limetten zugegeben.
Bei der Wahl der Aromen könnt ihr frei experimentieren.
Bis zur Fertigstellung des Likörs braucht ihr ein wenig Geduld, denn meist ist der Likör erst nach einigen Monaten fertig.
Wir wünschen euch viel Spaß beim Ausprobieren.
Hagebuttentee
Viele kennen Hagebuttentee nur aus dem Beutel, dabei kann der Tee ganz einfach selbst hergestellt werden. Wer dazu keine Zeit findet, kann sich den Hagebuttentee in jedem Supermarkt oder Reformhaus kaufen.
Wenn ihr die Früchte selbst sammelt, müssen die Hagebutten erst einmal gewaschen und halbieren werden. Dabei werden die Härchen und Kerne entfernt. Anschließend werden die Früchte getrocknet.
Zubereitung:
Für eine Tasse Tee braucht man ca. 1-2 gehäufte Teelöffel getrocknete und zerkleinerte Hagebutten.
Diese übergießt man mit heißem Wasser und lässt dem Teeaufguss für ca. zehn Minuten ziehen.
Kaltansatz:
Eine weitere Möglichkeit Hagebuttentee herzustellen, ist der Kaltansatz. Das ist zwar etwas zeitaufwändig, doch der Tee ist besonders lecker und gesund. Bei dieser Art der Zubereitung werden die Kerne mitverwendet. Man stellt den Kaltansatz zusammen mit dem Fruchtfleisch und den zerstoßenen Kernen her.
Zubreitung:
Für eine Tasse Tee werden 1 TL Hagebutten (Fruchtfleisch und Kerne) mit 150 ml Wasser einige Stunden oder über Nacht kalt angesetzt.
Anschließend werden die Hagebutten abgeseiht und das abgegossene Wasser aufgekocht. Das Fruchtfleisch und die Kerne überbrüht man dann mit dem kochenden Wasser und lässt sie 10–15 Minuten ziehen. Nach dem Ziehen kann der Tee abgeseiht werden.
Der Tee hat eine entwässernde Wirkung, was zur Entschlackung und Entgiftung beiträgt. Zudem bringt der Tee einen angenehmen fruchtig-säuerlichen Geschmack mit, der je nach Ziehzeit variieren kann. In der Naturheilkunde wird Hagebuttentee auch bei Blasenproblemen eingesetzt.
Hagebuttenmarmelade
Zutaten:
1 Kg Hagebutten
650 ml Wasser
100 ml Apfelsaft
250 g Gelierzucker 2:1
Nach Geschmack etwas Bio-Orangenschale oder Bio-Zitronenschale
Zubereitung:
Die Hagebutten waschen und die Blüten und den Stielansatz entfernen. Dann die Hagebutten halbieren und die Kerne entfernen. In 650 ml Wasser ca. 1 Stunde weich kochen. Anschließend die Masse durch ein Passiersieb streichen. Nach Geschmack etwas Bio-Zitrusschale beigeben erneut köcheln lassen. Den Apfelsaft zugeben und nach Anweisung auf der Gelierzuckerpackung fertig stellen.
Die Marmelade mit einem Trichter in die mit kochenden Wasser ausgespülten Gläser füllen.
Hagebuttenlikör
Zutaten:
1 kg Hagebutten
300 g braunen Zucker
4 Nelken
1 Zimtrinde
½ Bio-Zitrone
½ Bio-Orange
500 ml Weinbrand oder Cognac
Zubereitung:
Die Hagebutten vorbereiten. Die Früchte waschen, die Spitzen und den Stengelansatz abschneiden. Dann die Beeren in einer Schüssel mit dem Zucker vermengen und über Nacht kühl stellen und durchziehen lassen.
Am nächsten Tag den Hagebutten-Ansatz in eine große bauchige Flasche füllen und die Gewürze dazugeben. Mit dem Weinbrand bzw. dem Cognac aufgießen und gut verschließen. Die Flasche muss an einem hellen Platz gut 2 Monate stehen.
Ein Passiertuch in ein Sieb legen und den Ansatz abgießen. Dann den Hagebuttenlikör mit einem Flaschentrichter in heiß ausgespülte Flaschen füllen und an einem kühlen, dunklen Ort lagern.
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Cooles Rezept. Die Hagebutte als Vitamin C Bombe ist ja absolut zu empfehlen. Zitrone des Nordens nennt man aber glaube ich den Sanddorn oder 😀