Erinnerungen nach dem Aufwachen und der Albtraum beginnt.
Spannende und geheimnisvolle Geschichte die in die frühe Vergangenheit führt.
Ich liebe geriebene Äpfel. Du auch?
Bisher habe ich meine Geschichte noch niemandem erzählt. Aber heute werde ich mein Geheimnis mit dir teilen. Bitte hüte es!
Meine Geschichte beginnt an einem Morgen. Ein ganz normaler Morgen, augenscheinlich. Ich wache zwar ziemlich plötzlich auf, doch das ist keinen äußeren Umständen geschuldet. Bis gerade eben habe ich tief und fest geschlafen, doch dann bin ich aufgewacht, einfach so. Draußen dämmert es, das kann ich erkennen, wenn ich blinzle.
Ich liege im Bett und bin hellwach. Nicht so, dass ich den Drang verspüre, aufzustehen. Mein Kopf ist wach, meine Gedanken klar, mein Gehirn arbeitet. Ich sträube mich dagegen, aufzustehen, aber meine Gedanken wollen nicht mehr schlafen.
Kennst du das, wenn man, gerade aufgewacht, schon Pläne für den Tag schmiedet?
Meine Augen sind geschlossen, ich räkele mich unter meiner Decke. Ich fühle mich wohl. Schlafen will ich jetzt nicht mehr, also denke ich nach.
Welcher Tag ist heute? Was steht an?
Ich muss zur Arbeit. Danach noch einkaufen, etwas Leckeres zu Abend essen. Dann noch Wäsche waschen und bügeln. Schritt für Schritt gehe ich meinen Tagesplan durch. Es steht nichts außergewöhnliches, ein ganz normaler Arbeitstag halt.
Apropos Arbeit...
Ich drehe den Kopf zum Fenster, um nachzusehen, wie spät es wohl sein mag. Sicher läutet jeden Moment mein Wecker und das schöne Herumliegen hat ein Ende.
Langsam öffne ich meine Augen. Doch es gelingt mir nicht, mich zu orientieren. Ich versuche, meine Augen noch weiter zu öffnen.
Mein Blick geht zur Zimmerdecke. Und dann...
Was ich dort sehe, schockiert mich bis ins Mark. Meinem Mund entfährt ein greller Schrei, der tief aus meinem Inneren kommt und fast schon unmenschlich, auf jeden Fall kaum nach mir klingt.
Über mir hängen in einer Reihe tote Schafe. Die Tiere wurden wohl an Stricken befestigt, soweit ich das sehen kann.
Ich kann nicht aufhören zu schreien, bin starr vor Angst. Unfähig mich zu bewegen, liege ich dort und starre nach oben auf die sich nur sehr langsam bewegenden Tiere.
Ich fühle, wie meine Hose nass wird. Vor lauter Angst muss ich mir in die Hose gemacht haben.
Langsam klingt der Schock ab und ich versuche, mich zu bewegen, aus dem Bett zu kommen - weg von dem Grauen in meinem Schlafzimmer.
Es gelingt mir nicht. Meine Beine strampeln unbeholfen und so sehr ich mich auch bemühe, ich schaffe es nicht, meine Beine aus dem Bett zu bewegen. Stattdessen versuche ich, mit den Händen die grausigen Tiere, die mich von oben beäugen, zu vertreiben.
Doch meine Arme sind zu kurz. Ich bekomme die Schafe nicht zu fassen. Meine Hände wollen greifen, aber - was sind das für Hände?
Die Hände sind klein, winzig klein.
Für einen Moment verschlägt es mir die Stimme. Doch dann schreie ich noch lauter als zuvor. Ich will einfach nur noch aufwachen aus diesem Albtraum!
Plötzlich öffnet sich die Türe und ein Riese tritt ein. Eine Frau, groß wie ein Baum, kommt herein und macht das Licht an. Sie sieht zu mir und sie...
Sie geht auf mich zu. Schritt für Schritt macht sie in meine Richtung und mir wird klar, ich muss jetzt wirklich fliehen. Irgendwie.
Es geht nicht. Erst jetzt sehe ich, dass das Bett auf allen Seiten von Stäben umgeben ist, unglaublich hohen Stäben, höher als ich selbst. Ich kann nicht fliehen, ich bin gefangen.
Wie komme ich hierher? Wo bin ich?
Die Riesenfrau hat nun mein Bett erreicht. Sie schiebt die gruseligen Schafe zur Seite, einfach so, ganz problemlos - kein Wunder bei diesen Armen. Doch die Erleichterung hält nur einen winzigen Moment an, denn dann lässt sie ihre Arme sinken und ich sehe, wie sich die gewaltigen Hände auf mich zu bewegen. Und wenn diese Hände gerade eben einfach so die Schafe beiseite gefegt haben, was können sie dann mit mir anrichten?
Ich versuche, noch lauter zu schreien. Mein Kopf fühlt sich an, als würde er explodieren und mein Hals ist zugeschnürt vor Angst - ich kann nur schreien, Worte bringe ich keine hervor.
Die Frau greift nach mir, ich kann ihr nicht ausweichen. Dann hebt sie mich aus dem Bett, ganz mühelos, so, als wäre ich ein Püppchen. Sie hält mich vor ihr Gesicht - ihr Gesicht, das viel friedlicher wirkt als ihre Erscheinung.
Sanft und leise spricht sie zu mir und meine Wahrnehmung von ihr ändert sich langsam. Sie ist sehr freundlich, liebevoll und gefühlvoll.
Allmählich fange ich an, mich zu entspannen.
Das hält nicht lange an. Die Angst ist größtenteils verschwunden, doch die Verwirrtheit hält sich wacker. Ich will wissen, wo ich bin, was passiert ist.
Im Moment gibt es nur eine Person, die mir bei diesen Fragen weiterhelfen kann: Die Riesenfrau, die so einschüchternd wirkte und jetzt so vorsichtig mit mir umgeht. Sie kann mir vielleicht sagen, was hier los ist.
Doch als ich den Mund öffne, um ihr meine Fragen zu stellen, kommen nur lustige Blubberlaute heraus.
Kurz lächelt die Frau, sie stupst mir mit einem Finger gegen die Nase. Dann rückt sie mich auf ihrem Arm zurecht, dreht sich um und trägt mich aus dem Zimmer. Beim Verlassen kann ich einen Blick in mein Schlafzimmer erhaschen.
Das ist nicht mein Zimmer. Das ist ein Kinderzimmer, ein Babyzimmer.
Wir gehen in ein anderes Zimmer. Es ist ein Wohnzimmer mit gemütlicher Einrichtung.
Die Frau setzt sich auf einen der riesigen Stühle, die an einem Tisch in der Ecke stehen. Ich liege in ihren Armen und ich fühle mich dort..
Sicher. Ich fühle mich sicher. Die Panik ist weg, die Angst ebenso.
Und dann kommt ganz langsam die Erinnerung zurück. An die Nacht bei dichtem Schneefall, an den Krankenwagen. An die grellen Lampen im OP und die weiß bekittelten Leute, die um mich herum standen.
Auch daran, sie sagen zu hören, dass es zu spät wäre.
Danach folgte Dunkelheit und ein sehr langer, sehr tiefer Schlaf.
Die Riesenfrau wiegt mich hin und her, sie hat angefangen, ein Lied zu summen. In ihrer Hand hat sie einen Plastiklöffel mit braunem Brei und diesen Löffel bewegt sie auf mich zu.
Ich will nicht essen. Ich will jetzt reden - und ich habe viele Fragen.
Doch dann ist der Löffel in meinem Mund, ganz überraschend. Ich wehre mich, spucke den Brei aus. Aber der Geschmack bleibt. Süß und fruchtig, wunderbar frisch.
Ich will mehr. Noch nie habe ich so etwas Feines gegessen. Es ist geriebener Apfel, das weiß ich. Und jetzt freue ich mich auf den nächsten Löffel und auf den danach.
Meine Erinnerungen verblassen mit jedem Löffel.
Warum nur habe ich so geschrien?
Ich weiß es nicht mehr.
Was ich weiß, ist, dass ich diese Frau liebe und noch mehr von diesem wunderbaren Apfel essen möchte.
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