Magdalena erlebt eine überraschende Geschichte zur Herbstzeit.
Du wirst den Herbst mit anderen Augen sehen und lieben lernen.
Magdalena hasst den Herbst. Das wird ihr wieder bewusst, als sie aufwacht und ihr erster Blick nach draußen geht. Ihre Wohnung hat eine traumhafte Lage und die Aussicht vom Bett aus ist fantastisch - allerdings nur im Sommer. Jetzt sieht sie grauen Himmel und einen Baum, der schon fast alle Blätter abgeworfen hat und seine leeren Äste in ihr Blickfeld streckt.
Am liebsten würde sie sich umdrehen, weiterschlafen und erst im Frühling wieder aufwachen. Ein Blick auf den Wecker verrät ihr, dass das nicht möglich ist - nicht einmal umdrehen geht, sie muss aufstehen.
Also schlägt sie missmutig die Bettdecke zurück, steigt aus dem Bett und schlurft ins Badezimmer. Dort reicht ein kurzer Blick aus dem Fenster, um festzustellen, dass sich auf die paar Meter die Aussicht nicht geändert hat.
Es ist und bleibt eintönig grau. Herbst, die goldene Jahreszeit? Also bitte.
Auch der Gang in die Küche bringt keine Besserung.Von dort aus sieht sie wieder den halb entblätterten Baum und grau, grau, überall grau.
Als sie sich gerade Milch für ihr Müsli aus dem Kühlschrank holen will, hält sie inne. In der Mitte des Kühlschranks steht ein Messbecher, der mit Alufolie abgedeckt ist. Vorne klebt ein Post-It mit der Aufschrift "Gegen die Herbstdepressionen".
Ah, das Geschenk von ihrer besten Freundin Kim. Die ist das absolute Gegenteil von Magdalena - sie liebt den Herbst, liebt es, wenn die Bäume ihre Blätter verlieren und es langsam düster wird.
Magdalena nimmt den Messbecher heraus und macht die Alufolienabdeckung ab. Im Becher befindet sich selbstgemachter Waffelteig - Kürbiswaffelteig, natürlich, es ist ja Kim und es ist ja Herbst.
Soll sie heute mal auf ihr Müsli verzichten und sich Waffeln gönnen? Waffeln an und für sich klingen ja echt gut und wenn sie zu sehr nach Kürbis schmecken, kann sie den Geschmack mit Zucker, Sahne oder Sirup ertränken.
Okay, es ist beschlossene Sache, heute gibt es zum Frühstück Waffeln. Kürbiswaffeln, dank Kim. Wäre ja schade, wenn sie sich die Mühe vergeblich gemacht hätte und der Teig verderben würde.
Das Waffeleisen ist schnell hergerichtet und während es an Temperatur zulegt, kann sich Magdalena schon mal einen Teebeutel aus ihrer Teekiste aussuchen. Wenn die Waffeln ihre Stimmung nicht heben, schafft es vielleicht der Tee. Dann gibt sie etwas Teig in das Waffeleisen und wartet wieder.
Tisch decken muss sie nicht, sie beschließt spontan, es sich auf ihrer breiten Fensterbank bequem zu machen. Nach einer Weile verkündet ihr Timer, dass die Waffel - zumindest laut Kims Anleitung - fertig ist. Magdalena lädt sich die Waffel, die zumindest schon mal recht gut riecht, auf einen Teller und setzt sich damit sowie mit einer Tasse Tee auf die Fensterbank. Dann probiert sie einen Bissen ihrer Waffel.
Schmeckt echt gut. Also... So richtig gut. Nicht so süß wie normale Waffeln, aber sehr angenehm - ein bisschen würzig, ein bisschen nach Kürbis... Umgehend folgt ein zweiter Bissen.
Als ihr Blick wieder nach draußen geht, sieht die Welt ganz anders aus. Vor ihrem Fenster stehen mehrere Bäume, deren Blätter sich bunt verfärbt haben, um die bereits leeren Äste des größten Baumes spielen sich die Nebelschwaden. Die Stimmung ist ganz eigenartig, doch jetzt findet Magdalena sie nicht mehr negativ - es hat etwas Mystisches, Geheimnisvolles.
Allmählich versteht sie, wie man den Herbst schön finden kann.
Natürlich haben wir für Sie das Rezept für Magdalenas Waffeln
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