Website-Icon SIDCO

Die Legende von Mills

Die Legende von Mills

Die Legende von Mills

Eine schaurige Halloween-Geschichte, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt!
Nimm die Warnung ernst!

Mrs Everetts Finger tasten den Schlüsselbund ab. Sie hat unglaublich viele Schlüssel, trotzdem schafft sie es auf Anhieb, den richtigen Schlüssel zu finden.
Neben ihr vor der noch verschlossenen Wohnungstüre steht Mona, die neue Bewohnerin der Wohnung. Sie hält ein Glas mit eingelegtem Kürbis - das ist Mrs Everetts Willkommensgeschenk für neue Mieter.
Nettes Mädchen, findet Mrs Everett. Ein aufgewecktes, freundliches Gesichtchen, schulterlange, ordentliche, braune Haare, ein adrettes Wollkleid. Auf dem Weg hierher haben sie sich schon ein bisschen unterhalten und Mrs Everetts Eindruck hat sich bestätigt. Mit strahlenden Augen hat Mona von sich erzählt, davon, dass sie Grundschullehramt studiert und dass sie in ihrer Freizeit gerne fotografiert.
Ganz bezaubernd, wirklich.
Mrs Everett sperrt die Türe auf, sie treten in die Wohnung. Die Wohnungsbesichtigung geht recht schnell über die Bühne - viel zu sehen gibt es nicht, die Wohnung ist nicht groß. Mona nimmt alles genau unter die Lupe, sie überprüft den Zustand der vorhandenen Möbel.
Scheint alles zu ihrer Zufriedenheit zu sein. Nach einigen Stichproben dreht Mona sich zu Mrs Everett um, ein Lächeln breitet sich auf ihrem Gesicht aus.
"Also, es bleibt dabei: Ich würde gerne hier einziehen."
Auch Mrs Everett lächelt. Sie streckt Mona ihre Hand entgegen, das Mädchen versteht sofort. Erleichtert ergreift sie die Hand und schüttelt sie.
"Dann darf ich dich als meine neue Mieterin begrüßen."
Die Erleichterung hält nur einen kurzen Moment an, dann ist Monas Geschäftigkeit zurück.
"Gibt es noch etwas, das ich wissen muss?"
Damit beginnt der zweite Teil der Führung. Mrs Everett erklärt der interessierten Studentin, wie die verschiedenen Gerätschaften in der Küche zu bedienen sind, was sie in Problemfällen tun kann und an wen sie sich wenden kann. Mona saugt alles in sich auf. Sie macht sich ein paar Notizen und hört aufmerksam zu.
Dann hat Mrs Everett alles erklärt, was es zu wissen gibt. Fertig ist sie jedoch nicht. Und ihr kurzes Zögern bringt Mona, die schon ihr Gepäck aus ihrem Auto holen wollte, dazu, inne zu halten.
"Es gibt noch etwas."
Mona runzelt die Stirn. Scheinbar hat sie sich eine mentale Liste gemacht mit wissenswerten Dingen - dort hat sie alles abgehakt, was Mrs Everett ihr erzählt hat und die anderen Dinge hat sie erfragt. Für sie war die Liste erledigt.
Tja, das, was Mrs Everett ihr noch erzählen muss, hat nichts mit der Wohnung an sich zu tun.
"Weil ja bald Halloween ist... Es gibt hier eine Legende."
Wieder lächelt Mona. Offensichtlich erwartet sie eine niedliche kleine Geschichte, aber da muss Mrs Everett sie enttäuschen. Niedlich ist die Legende nämlich nicht, überhaupt nicht.
"Die Legende von Mills. Vor einigen Jahren an Halloween ging eine Gruppe Kinder verloren. Sie waren beim Süßigkeiten sammeln, zogen von Haus zu Haus, wie viele andere Kinder auch. Aber dann waren sie plötzlich weg. Die Frau, die sie als letztes gesehen hat, hat nichts Ungewöhnliches bemerkt - sie hat ihnen die gewünschten Süßigkeiten gegeben, hat dann noch gesehen, wie sie zum nächsten Haus weiter gezogen sind. Aber sie sind niemals dort angekommen."
Nun ist Monas Lächeln verschwunden. Sie hat die Hand vor den Mund geschlagen, ihr Blick ist mitleidig. Eine weitaus angemessenere Reaktion.
"Doch die Legende ist dort nicht zu Ende. Die Kinder sind nämlich nie wieder aufgetaucht. Zumindest nicht so richtig. Jedes Jahr an Halloween sieht man eine Gruppe Kinder durch die Straßen laufen. Diese Kinder tragen einfache Kostüme, wie sie vor einigen Jahren üblich waren. Sie sind immer einige Meter von einem entfernt - egal, wo man gerade ist, wenn sie auftauchen, sie sind immer am anderen Ende der Straße."
Kurz hält sich Monas schockierter Blick, doch dann wird sie plötzlich ganz sachlich.
"Warum geht niemand mal einfach hin zu ihnen? Vielleicht waren es in den ersten Jahren tatsächlich diese Kinder? Vielleicht gibt es einen Verbrecher, der... Der Kinder entführt und sie an Halloween dazu zwingt, durch die Straßen zu ziehen?"
Mrs Everett lächelt traurig, sie schüttelt den Kopf. Mona mag zwar ein aufgewecktes Mädchen sein, aber das hilft bei einem übernatürlichen Phänomen nicht weiter.
"In einem Jahr ist ein Hund zu den Kindern gerannt. Seitdem werden sie von einem Hund begleitet."
Mona ist immer noch skeptisch, das sieht sie sofort. Ist auch ein bisschen nachvollziehbar, muss Mrs Everett zugeben. Doch jetzt ist sie gewarnt und wenn sie die Geistergruppe sieht, sieht, dass sie wirklich existiert, wird sie sich an ihre Worte erinnern.

Mrs Everetts Finger tasten den Schlüsselbund ab. Sie hat unglaublich viele Schlüssel, trotzdem schafft sie es auf Anhieb, den richtigen Schlüssel zu finden.
Neben ihr vor der noch verschlossenen Wohnungstüre steht Logan, der neue Bewohner der Wohnung. Er hält ein Glas mit eingelegtem Kürbis - das ist Mrs Everetts Willkommensgeschenk für neue Mieter.
Netter Junge, findet Mrs Everett. Ein sanftes Dauerlächeln auf den vollen Lippen, braune, freundliche Augen, die mitlächeln und mit seinem Anzug ist er wirklich hinreißend. Auf dem Weg hierher hat sich herausgestellt, dass er ein eher schweigsamer Zeitgenosse ist, doch er hat Mrs Everetts Fragen geduldig und freundlich beantwortet.
Ganz bezaubernd, wirklich.
Mrs Everett sperrt die Türe auf, sie treten in die Wohnung. Die Wohnungsbesichtigung geht recht schnell über die Bühne - viel zu sehen gibt es nicht, die Wohnung ist nicht groß. Logan zieht es in die Küche, dort mustert er den Herd, die Mikrowelle und den kleinen Kühlschrank. Dann wendet er sich wieder Mrs Everett zu. Sein Lächeln ist etwas unsicher.
"Na, wie gefällt dir die Wohnung?"
"Sie ist wirklich sehr schön."
Auch Mrs Everett lächelt. Ihr Lächeln wirkt beruhigend, hofft sie. Sie streckt Logan ihre Hand entgegen.
"Dann darf ich dich als meinen neuen Mieter begrüßen?"
Logans Antwort erfolgt nonverbal. Erleichtert ergreift er die Hand und schüttelt sie.
Als keine weiteren Einwände von Logan kommen, geht Mrs Everett zum zweiten Teil der Führung über. Sie erklärt dem stummen, aber aufmerksamen Logan, wie die verschiedenen Gerätschaften in der Küche zu bedienen sind, was er in Problemfällen tun kann und an wen er sich wenden kann. Logan nickt immer wieder, zeigt ihr so, dass er zuhört und versteht.
Dann hat Mrs Everett alles erklärt, was es zu wissen gibt. Fertig ist sie jedoch nicht.
Sie muss Logan nicht dazu bringen, stehen zu bleiben - er verharrt vor ihr, so, als würde er erst dann gehen, wenn sie ihm ihr Okay dafür gibt.
"Es gibt noch etwas."
Wieder ein Nicken. Logan ist bereit.
"Wegen Halloween... Es gibt hier eine Legende."
Mrs Everett sieht die Verwirrung in Logans Gesicht. Vermutlich rätselt er darüber, was eine Legende mit der Wohnungsführung zu tun hat und ist nur zu schüchtern oder höflich, um nachzufragen.
Es muss sein, sie muss diese Legende erzählen. Erst recht nach der letzten Führung durch diese Wohnung.
"Die Legende von Mills. Vor einigen Jahren an Halloween ging eine Gruppe Kinder verloren. Sie waren beim Süßigkeiten sammeln, zogen von Haus zu Haus, wie viele andere Kinder auch. Aber dann waren sie plötzlich weg. Die Frau, die sie als letztes gesehen hat, hat nichts Ungewöhnliches bemerkt - sie hat ihnen die gewünschten Süßigkeiten gegeben, hat dann noch gesehen, wie sie zum nächsten Haus weiter gezogen sind. Aber sie sind niemals dort angekommen."
Keine Reaktion von Logan. Er hört aufmerksam zu, sein Blick ist etwas betroffen, aber er scheint nicht weiter zu hinterfragen, warum Mrs Everett ihm das erzählt.
"Doch die Legende ist dort nicht zu Ende. Die Kinder sind nämlich nie wieder aufgetaucht. Zumindest nicht so richtig. Jedes Jahr an Halloween sieht man eine Gruppe Kinder durch die Straßen laufen. Diese Kinder tragen einfache Kostüme, wie sie vor einigen Jahren üblich waren. Sie sind immer einige Meter von einem entfernt - egal, wo man gerade ist, wenn sie auftauchen, sie sind immer am anderen Ende der Straße."
Wieder hält sie inne, wartet eine Reaktion Logans ab. Es kommt wieder keine und so kann sie direkt zu ihrer Botschaft springen.
"Du darfst nicht zu ihnen gehen, okay? Wenn du an Halloween eine Gruppe Kinder, die von einem Hund und einer jungen Frau mit Fotoapparat begleitet wird, darfst du nicht zu ihnen gehen."
Die Erinnerungen kommen wieder hoch. Daran, wie sie vor wenigen Tagen, an Halloween, diese Gruppe gesehen hat - und kurz darauf ihre neue Mieterin, die mit ihrem Fotoapparat in den Händen auf die Gruppe zulief.
Mrs Everett schluckt, sie versucht, die Tränen herunter zu schlucken. Energisch packt sie Logans Hände und drückt sie.
"Versprichst du mir das?"
Logan ist überrascht von ihrer Eindrücklichkeit, das ist deutlich. Doch dann nickt er ganz langsam.
"Okay."
Seine Stimme ist leise, aber bestimmt. Und Mrs Everett atmet erleichtert aus.
Er wird sein Versprechen nicht brechen, das spürt sie.

 Victoria

 

 

 

 

 

 

 

 

Neugierig auf mehr fantastische Geschichten....

Unser Buchtipp

Rauhnacht-Rituale für Frauen: Eine spirituelle Bewusstseinsreise durch die zwölf Nächte. Die zwölf Rauhnächte zwischen den Jahren sind Wegweiser für unsere Zukunft: Jede Rauhnacht steht stellvertretend für einen Monat des folgenden Jahres, sodass wir Frauen in dieser Zeit, die Weichen für unser zukünftiges Schicksal stellen und dieses auf positive Weise beeinflussen können. Wir dürfen Vergangenes loslassen, mit offenen Armen alles Neue im Leben willkommen heißen und uns auf eine spannende Bewusstseinsreise hin zu unserem wahren Selbst begeben. Mit viel Herz werden wir in Ritualen von Rauhnacht zu Rauhnacht und damit zurück in unsere urweibliche Kraft geführt. Zur Seite stehen uns dabei zwölf weibliche Archetypen
– von der wilden Frau über die Heilerin bis hin zur Wandlerin –, mit deren Unterstützung wir unsere Weiblichkeit und uns selbst nähren und heilen. Dank der zahlreichen Übungen und Rituale finden wir unser weibliches Potenzial. Wir werden mutiger, kreativer und gehen voller Zuversicht ins neue Jahr. »Entdecke und feiere deine Weiblichkeit in der magischen Zeit zwischen den Jahren.«

Die mobile Version verlassen